Wolfsrisse zeigen: Wir brauchen ein konsequentes Wolfsmanagement

Der günstige Erhaltungszustand ist nachgewiesen – der Bund stellt die richtigen Weichen

Der wahrscheinliche Wolfsriss von sechs Schafen in Wiederstein zeigt, dass das Zusammenleben von Wolf und Weidetierhaltung vielerorts an seine Grenzen stößt. Für betroffene Schäfer ist das kein abstraktes Naturschutzthema, sondern eine existenzielle Frage. Solche Vorfälle verunsichern zudem die Bevölkerung im ländlichen Raum erheblich.

Dazu Benedikt Büdenbender: „Wer den Wolf schützen will, darf die Sorgen der Menschen in Siegen-Wittgenstein nicht ignorieren. Eine Bejagung des Wolfes ist kein Rückschritt, sondern ein notwendiger Schritt zu einer verantwortungsvollen Koexistenz von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf.“

Der Bund gibt nun eine klare Richtung vor: Mit der Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz setzt die Koalition ein zentrales Vorhaben um und schafft erstmals klare, rechtssichere und praxistaugliche Regeln für den Umgang mit Wölfen. Ziel ist eine tragfähige Balance zwischen Artenschutz, Herdenschutz und öffentlicher Sicherheit.

Dabei sind auch die Bundesländer in der Pflicht. Sie müssen die neuen rechtlichen Möglichkeiten dann konsequent nutzen, Managementpläne aufstellen und dort handeln, wo Herdenschutzmaßnahmen nachweislich nicht ausreichen. Wir brauchen in Nordrhein-Westfalen einen pragmatischen Umgang zur Regulierung der Wolfsbestände.

Der Wolf ist seit Jahren wieder in Deutschland heimisch. Diese Entwicklung bringt Konflikte mit sich. Der Schutz der Weidetiere und die Akzeptanz in der Bevölkerung müssen deshalb endlich gleichrangig mit dem Artenschutz behandelt werden.